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1996-01-09
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30KB
|
555 lines
wichtiger hinweis:
------------------
dieses programm ist ausschliesslich fuer amateur- und lehrzwecke
vorgesehen. eine gewerbliche nutzung darf nur mit schriftlicher
genehmigung des autors erfolgen.
das programm darf frei kopiert und weitergereicht werden, sofern
es in all seinen bestandteilen und eigenschaften im orginalzustand
belassen wird. ausgenommen hiervon sind eintragungen in den
ordner 'tips'. hier kann der benutzer tips, anregungen und
meinungen fuer nachfolgende anwender hinterlegen. 58
fuer die richtigkeit der angaben und ergebnisse, die im zusammenhang
mit der anwendung dieses programms stehen, wird keine
gewaehr uebernommen. die benutzung des programms erfolgt auf
eigene gefahr. fuer hinweise und mitteilung eventueller fehler
ist der autor jederzeit dankbar.
hinweis fuer funkamateure: tips, meinungen und verbesserungsvorschlaege
vorschlaege werden gerne entgegengenommen. ich bin ueber den
nord><link-digipeater link-viren db0fe in paket radio zu erreichen.
meldungen koennen aus der mailbox db0kg abgerufen werden.
volker grassmann, df5ai
hannoversche str. 103
3400 goettingen-weende
-----------------------------------------------------------------
goettingen, den 22.juni 1988
a u r o r a
-----------
inhaltsverzeichnis:
1. einleitung
2. ueberblick
3. programmstart
4. ein kleines beispiel
5. noch einige kleine beispiele
6. weitere tips zur anwendung
7. vollstaendiger ueberblick ueber die funktionen
8. danksagung
9. literaturhinweise
1. einleitung
-------------
dies programm richtet sich an ukw-funkamateure. es dient zur
untersuchung sogenannter aurora- und fai-funkverbindungen im ukw-
bereich.
aurora-funkverbindungen stehen in engem zusammenhang mit dem
auftreten von polarlichtern. waehrend eines solchen ereignisses
bilden sich irregularitaeten in der ionosphaerischen e-region
aus, die elektromagnetische wellen wirksam rueckstreuen koennen.
in niedrigeren breiten kann dieser streuprozess ebenfalls
beobachtet werden (fai-funkverbindungen), allerdings besteht kein
erkennbarer zusammenhang mit erdmagnetischen stoerungen oder
polarlichtern. auch hier entstehen inhomogenitaeten in der
ionosphaerischen elektronen-dichteverteilung, wobei die elektrisch
geladenen elektronen durch das erdmagnetische feld eine kraftwirkung
erfahren: die irregularitaeten sind daher entlang der
erdmagnetischen feldlinien orientiert (fai - field aligned
irregularities). aus diesem grunde koennen aurora- oder fai-
funkverbindungen nur bei einer bestimmten streugeometrie zustande
kommen: die geographische position des senders und des
empfaengers, die position des rueckstreuenden volumens in der e-
region und die richtung der dortigen erdmagnetischen feldlinie
muessen sich in geeigneter weise zusammenfuegen, um die
sogenannte optimale rueckstreubedingung zu erfuellen. diese zusammenhaenge
wurden z.b. in [1] naeher erlaeutert. da sich aurora
vornehmlich an ukw-amateurfunker richtet, wird im folgenden die
bei funkamateuren ueblich terminologie als bekannt vorausgesetzt.
2. ueberblick
-------------
die anwendungsbereiche des programms aurora koennen in drei
kategorien unterteilt werden:
- echtzeit-analyse von aktuellen bandoeffnungen
- nachtraegliche untersuchung bereits vergangener band-
oeffnungen
- studien zu geplanten ausbreitungsversuchen (besonders fai-
funkverbindungen)
in allen faellen wird eine geographische position (z.b. die
position ihrer funkstation) als fester bezugsort vorgegeben. die
weitere aufgabe besteht nun darin, zwischen den standorten der
gegenstationen und der rueckstreuorte in der e-region die not-
wendigen geometrischen bedingungen herzustellen. dies kann auf
unterschiedliche weise geschehen. in der funkpraxis ist die
position des nordlichts oder der fai-region i.a. unbekannt. durch
ihre aurora- oder fai-beobachtungen sind ihnen aber die standorte
von bestimmten gegenstationen bekannt: fuer diese sender ist die
rueckstreu-bedingung erfuellt (sonst waere kein empfang moeglich).
daraus koennen die positionen der aurora- oder fai-
regionen zurueckgerechnet werden. es ist allerdings zu betonen,
dass eine funkverbindung zwischen zwei standorten a und b die
position der rueckstreuzone nicht eindeutigt festlegt: stets
findet man mehrere moegliche aufenthaltsorte der streuzone.
aurora wird ihnen aber helfen, die tatsaechliche position aus den
vielen loesungen herauszuarbeiten. konnte auf diese weise die
position der aurora- oder fai-region schliesslich ermittelt
werden, dann kann die rechnung umgekehrt ablaufen. aus ihrem
standort und der nun bekannten streuregion kann aurora jetzt alle
grossfelder berechnen, die unter den momentanen bedingungen
theoretisch erreichbar sind. z.b. koennen sie dann waehrend einer
aurora-oeffnung feststellen, dass im prinzip der ausbreitungsweg
zu einem interessanten grossfeld oder zu einem bestimmten land
"offen" ist. aurora teilt ihnen die optimalen antennen-richtungen
mit, so dass sie gezielt nach entsprechenden gegenstationen
ausschau halten koennen. das soeben skizzierte beispiel
verdeutlicht, wie aus realen beobachtungen die positionen der
aurora- oder fai-regionen zu ermitteln sind. fuer bestimmte
studien koennen sie aber auch die streuzonen selbst setzen (d.h.
vorgeben), diese option wurde insbesondere fuer fai-versuche
vorgesehen. sie koennen dann feststellen, welche gegenstationen
als testpartner in frage kommen.
in dieser anleitung koennen nur die grundfunktionen von aurora
erlaeutert werden. sicherlich werden sie auch bald eigene ideen
zur anwendung entwickeln. sie koennen aurora als ein praktisches
programm fuer die eigene funkpraxis verwenden oder koennen
geophysikalische untersuchungen vornehmen. durch geschickten
gebrauch koennen sie z.b. die wanderung eines polarlichtbogens
rekonstruieren. experimentieren sie auch mit bereits veroeffentlichten
beobachtungs-ergebnissen. eine reiche quelle fuer
amateurbeobachtungen bietet die dubus - eine publikation, die die
technisch-wissenschaftliche zielsetzung des amateurfunks pflegt
und foerdert.
3. programmstart
----------------
sicherlich haben sie bereits einen ausdruck dieser anleitung
vorliegen. starten sie nun das programm, damit einige beispiele
im detail besprochen werden koennen. sie benoetigen etwa 1
megabyte ram (bei bedarf ram-disks und desk-accessoires
deaktivieren) und einen monochromen monitor.
nach dem start wird der ladevorgang mit dem erscheinen einer
dialogbox ausgesetzt. sie koennen nun entscheiden, mit welcher
geographischen aufloesung das programm initialisiert werden soll.
ueber die landkarte wird ein unsichtbares rasternetz gelegt, in
dem die rueckstreuzonen eingetragen werden koennen. bei geringer
aufloesung kann pro grossfeld nur eine streuzone dargestellt
werden. damit ergibt sich ein relativ grobes raster, aber die
berechnungen erfolgen schneller. bei hoher aufloesung werden
maximal vier streuzonen pro grossfeld unterschieden. der rechenaufwand
steigt und die rechenzeit nimmt zu. sie sollten das aber
i.a. in kauf nehmen und die hoehere aufloesung waehlen: bitte
anklicken!
nach einiger zeit werden sie nach dem bezugsort (qth-kenner)
und der aktuellen uhrzeit gefragt. fuer die folgenden
untersuchungen geben sie bitte als bezugsort folgenden qth-kenner ein:
fm42f.
die uhrzeit koennen sie im prinzip beliebig waehlen, denn sie
wird nicht fuer die berechnungen benoetigt. falls sie aber aurora
als echtzeit-programm verwenden, werden sie eine stationsuhr auf
dem bildschirm willkommen heissen (druecken sie die tasten 'a'
oder 'b' um datum oder uhrzeit zu aendern). uebrigens: qth-kenner
koennen sie nach eigener wahl im europaeischen oder weltweiten
system eingeben. aurora erkennt, welches system gemeint ist. da
gibt es aber eine schwierigkeit: wie unterscheidet man im
europaeischen system z.b. hv12f in schweden von hv12f im mittelmeer?
beachten sie dazu die karte auf dem bildschirm. fuer das
zentraleuropaeische alphabet geben sie die qth-kenner wie gewohnt
ein (den bezugsort im beispiel also als: 'fm42f' return). falls
ein standort ausserhalb des zentraleuropaeischen alphabets
(beachten sie die durchgezogenen linien) liegt, versehen sie ihn
mit einem zusatzbuchstaben. diese sind auf den karten als kleine
buchstaben eingetragen: 'w' fuer das westlich gelegene alphabet,
's' fuer das suedliche usw. (im public domain programm qth_loc
wird uebrigens genauso verfahren). die zusatzkennung trennen sie
durch ein leerzeichen vom eigentlichen qth-kenner ab. also:
'hv12f' kennzeichnet das feld in schweden, waehrend 'hv12f s' die
mittelmeer-insel malta bezeichnet. sicherlich wird diese
verfahrensweise eine gewisse eingewoehnung notwendig machen,
insbesondere bei englischen stationen: das am-feld liegt ja noch im
zentraleuropaeischen alphabet, westlich der z-reihe muss aber die
zusatzkennung 'w' angefuegt werden.
die initialisierung ist abgeschlossen, wenn eine dialogbox zur
eingabe von qth-kennern der beobachteten gegenstationen
auffordert. zunaechst koennen sie aber noch die graphische
darstellung nach ihren wuenschen einrichten. unter dem menuepunkt
graphik kann zwischen zwei kartendarstellungen gewaehlt werden,
es kann die uhrzeit ausgeblendet werden oder der beobachtungs-
horizont in die kaerte eingetragen werden. der beobachtungs-
horizont kennzeichnet die maximalentfernung der rueckstreuzonen,
n i c h t die maximalentfernung der moeglichen gegenstationen!
ein polarlicht am rande des beobachtungshorizontes liegt also
gerade bei 0 grad elevation und damit im auffassungsbereich ihrer
antenne. ein aurora- oder fai-ereignis ausserhalb des kreises
kann also von ihrem standort aus nicht beobachtet werden.
an dieser stelle sollten sie sich bereits mit der rechten
maustaste vertraut machen. bitte einen punkt auf der karte
anklicken! stellen sie sich dabei vor, dass sie nicht den ort auf
der erdoberflaeche auswaehlen, sondern eine position in der
ionosphaere (deren hoehe ist links oberhalb der karte
ausgegeben). eine alarmbox gibt ihnen azimut, elevation und entfernung
zur angeklickten rueckstreuzone aus.
4. ein kleines beispiel
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endlich soll ein konkretes beispiel untersucht werden. wir
nehmen an, dass waehrend einer aktuellen aurora-oeffnung eine
gegenstation aus dem qth-feld gp21e zu empfangen ist. bitte
eingeben! am linken bildrand erscheint die erste eintragung im
computer-logbuch. die ausgegebene entfernung (382 km) ist die
direktentfernung zwischen dem bezugsort fm42f und der station in
gp21e (entlang eines grosskreises). auf der landkarte wird
gleichzeitig der standort der beobachteten station eingezeichnet.
aurora wird nun einige zeit rechnen (bei spaeteren eingaben wird
sich aber die rechenzeit immer mehr verringern: das programm
merkt sich, was es schon bearbeitet hat), um dann das ergebnis
auszugeben: ein graues band erstreckt sich noerdlich von schottland
ueber die nordsee, suedschweden bis vor finnland. damit
werden die aufenthaltsorte von polarlichtern in der e-region
gekennzeichnet, die eine funkverbindung zwischen fm42f und gp21e
ermoeglichen. im realen anwendungsfall wird man nun schon an hand
der antennenrichtung den wirksamen kurvenabschnitt ausmachen
koennen.
wir werden aber fortfahren, indem eine weitere beobachtung
ueber die tastatur eingegeben wird: der qth-kenner zo71e einer
englischen gegenstation, bitte eingeben! jetzt haben sie sicherlich
eine alarmbox provoziert, die ihnen mitteilt, dass der qth-
kenner zo71e ausserhalb der karte liegt, oder? klicken sie in der
alarmbox 'abbruch' an. aurora vermutet die gegenstation naemlich
irgendwo in der sowjetunion. bitte geben sie 'zo71e w' ein - sie
erinnern sich an die oben getroffene vereinbarung!? als ergebnis
vermehrt sich nun die anzahl der moeglichen rueckstreuorte: eine
zusaetzliche linie erstreckt sich in suedlicher nachbarschaft des
vorangegangenen resultats von schottland bis suedschweden.
noch ist kein vorteil zu erkennen: je mehr qth-kenner eingespeist
werden (sehen sie aber zunaechst von weiteren eingaben
ab), um so zahlreicher werden die gekennzeichneten
rueckstreuorte: wo ist das polarlicht nun wirklich? stellen sie sich
bitte vor, dass die aurora nur an einer eng begrenzten stelle in
erscheinung tritt (von grossraeumigen polarlichtboegen oder
gleichzeitigen ereignissen an unterschiedlichen positionen werde
fuer dies beispiel abgesehen). dann werden alle eingaben diese
position ausgeben, nur bleibt sie auf grund der zusaetzlichen
loesungen verdeckt. man muesste also die schnittpunkte aller
loesungen anzeigen - alle zusaetzlichen rueckstreuzonen sollten
unterdrueckt werden. bedienen sie dazu den menuepunkt programm
und klicken sie den titel haeufigkeitsschwelle an. in der
dialogbox geben sie nun bitte die zahl '2' als haeufigkeits-schwelle
ein - bisher haben wir dem programm ja nur zwei qth-
kenner mitgeteilt. die landkarte wird neu aufgebaut und die
ausgegebenen rueckstreuzonen reduzieren sich auf ein begrenztes
gebiet an der ostkueste schwedens (bei der insel gotland). dies
ist die gleichzeitige loesung fuer beide gegenstationen in gp21e
und zo71e. mit grosser wahrscheinlichkeit wird die aurora hier
vorzufinden sein. klicken sie diese rueckstreuzonen mit der
rechten maustaste an! in einem realen beispiel koennten sie nun
die angezeigte antennenrichtung mit ihrer beobachtung
vergleichen. auf diese weise wuerde man die richtigkeit der
gefundenen loesung ueberpruefen koennen.
in unserem kleinen beispiel haben wir nun die position des
nordlichtes identifiziert. jetzt fragen wir nach den weiteren
moeglichkeiten unserer fiktiven bandoeffnung. waehlen sie bitte
den menuepunkt programm und klicken erreichbare grossfelder an
(dialogbox mit 'ja' beantworten). die neue kartendarstellung
markiert nun alle grossfelder mit einem kreuz, die ebenfalls
waehrend der bandoeffnung zu erreichen waeren (mittel-england,
oz, sued-schweden und u).
rufen sie erneut den menuepunkt programm/haeufigkeitsschwelle
auf und geben sie die zahl '1' ein. es erscheint nun eine
dialogbox, die auf die beendigung der reichweite-option
(erreichbare grossfelder) hinweist (wir stellen durch die neue
schwellenzahl ja den urspruenglichen zustand wieder her, so dass
die ausgerechneten grossfelder nicht mehr zutreffend waeren).
rufen sie dieses menue sogleich nochmals auf und geben sie nun
als schwellenzahl '3' ein: eine leere karte wird die folge sein.
in einer realen anwendung muessen sie also mit der haeufigkeitsschwelle
experimentieren, um die tatsaechlichen rueckstreuzonen
zu identifizieren. falls sie die schwelle zu hoch gewaehlt
haben, stellt sich keine loesung ein. falls sie die schwelle zu
niedrig waehlen, werden sehr viele loesungen ausgegeben.
versuchen sie die anzahl der ausgegebenen streuzonen zu minimieren!
aurora verlangt die aktive mitarbeit des anwenders!
nun veraendern sie bitte wieder die haeufigkeitsschwelle auf
den wert '1'. wir moechten nun feststellen, ob eine funkverbindung
z.b. zum grossfeld pm im bereich der moeglichkeiten liegt
und wenn ja, welche antennenrichtung zu waehlen waere. klicken
sie unter dem menuepunkt programm den titel verbindung testen an.
der mauscursor wird zu einer zeigenden hand. weisen sie bitte auf
das grossfeld pm und bedienen sie die rechte maustaste. das
ausgewaehlte grossfeld pm wird durch einen punkt gekennzeichnet,
gleichzeitig haben sich einige der rueckstreuzonen schwarz eingefaerbt
(ueber dem grossfeld gr). klicken sie die schwarzen zonen
mit der rechten maustaste an: unter der annahme, dass alle
sichtbaren streuzonen aktive streugebiete darstellen, wuerden die
angaben in der alarmbox die optimalste antennenrichtung fuer ein
qso zum pm-grossfeld darstellen. nun haben wird aber einleitend
festgestellt, dass die aurora in der naehe der insel gotland
vermutet werden muss. d.h. das die verbindung nach pm nur
zustande kommen kann, wenn das polarlicht sich in richtung zum
gr-feld bewegt. man muesste also weitere beobachtungen einspeisen
und abwarten, dass die streuzone die gewuenschte wanderung
vollzieht. halten sie also aurora waehrend einer echtzeit-
anwendung immer auf dem aktuellsten stand! sie koennen ja
nochmals die haeufigkeitsschwelle auf '2' erhoehen und die
verbindung testen option auf das pm-grossfeld anwenden. es
sollten keine schwarz ausgelegten streuzonen ausgegeben werden:
noch ist pm nicht erreichbar.
5. noch einige kleine beispiele
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wir versetzen uns nun in das qth-feld eh12g (bitte das
parameter-menue bedienen, funktion bezugsort aendern). zunaechst
erkennen sie, dass das programm eine kurzzeitige
neuinitialisierung herbeifuehrt. loeschen sie die alten eingaben und
ergebnisse (menue graphik, loeschen und in der dialogbox 'beides'
anklicken). es sei angenommen, dass uns ein testpartner in lc27f
zur verfuegung steht, mit dem wir fai-versuche durchfuehren
moechten. dazu moechten wir die guenstigsten antennenrichtungen
in erfahrung bringen. bitte geben sie 'lc27f' ueber die tastatur
ein! als ergebnis erhalten wir eine rueckstreukurve, die sich vom
grossfeld fj bis nach lg erstreckt. ueber jeden dieser punkte
koennte eine fai-funkverbindung zwischen den beiden stationen
zustande kommen. in wirklichkeit sind aber nicht alle streuzonen
gleichberechtigt. sollten sie sich fuer die streuzone in fj
entscheiden, dann hat der testpartner in lc eine sehr lange
ausbreitungsstrecke bis zum streuort zu bewaeltigen. faellt die wahl
auf das lg-feld, so befinden sie sich in dieser unguenstigen
situation. geeigneterweise sollte der fai-versuch ueber den
streckenmittelpunkt abgewickelt werden: das ii-feld. bitte mit
der rechten maustaste anklicken! der streuort waere etwa 665 km
entfernt und die antennenrichtung betraegt von ihrem standort aus
ca. 81 grad azimut und 6 grad elevation.
loeschen sie bitte wieder die karte und das computer-logbuch
(menue graphik). bedienen sie das optionen-menue und rufen sie
den titel maus-funktion auf. waehlen sie hier den dritten punkt,
rueckstreuzonen setzen. bisher haben wir die streuzonen aus den
geographischen positionen der gegenstationen errechnet. nun soll
eine streuzone manuell gesetzt werden. bitte klicken sie mit der
rechten maustaste das grossfeld ii an! rufen sie dann im
programm-menue die funktion erreichbare grossfelder auf! das
programm gibt nun eine konturlinie aus: unter der annahme, dass
ueber dem ii-feld ein aurora- (sehr unwahrscheinlich) oder fai-
ereignis stattfindet, koennten gegenstationen auf sardinien, in
mittel-italien, jugoslawien und sued-west-bulgarien erreicht
werden.
stellen sie nun die maus-funktion wieder um (menue optionen,
titel maus-funktion, punkt 1) und loeschen sie wieder die anzeige
(menue graphik)! aktivieren sie unter dem menue graphik die
ausgabe des beobachtungshorizontes: auf dem bildschirm erscheint
ein kreis, der die maximale entfernung fuer eine streuzone (nicht
einer gegenstation) angibt, die sie beobachten koennen. klicken
sie mit der rechten maustaste den rand des kreises an beliebiger
stelle an: als elevation wird 0 grad ausgegeben (horizont). in
gedanken halbieren sie nun die strecke vom mittelpunkt
(bezugsort) des kreises bis zum kreisumfang. bitte anklicken
(z.b. beim ii-feld)! beachten sie die elevation: ca. 6 grad.
bewegen sie sich immer dichter auf den bezugsort zu (rechte
maustaste wiederholt bedienen) und beobachten sie die
veraenderung der elevation. auf dem breitenkreis unseres bezugsortes
muessen wir (von rechts kommend) bis zum 10 laengengrad
vorruecken, um eine elevation von 40 grad zu erreichen. dies kleine
beispiel sollte ihnen einen eindruck davon vermitteln, wie dicht
sich ein nordlicht bei ihrem standort aufhalten muss, um am
himmel eine gewisse hoehe ueber dem horizont zu erreichen.
probieren sie es einmal mit ihrem tatsaechlichen standort!
6. weitere tips zur anwendung
-----------------------------
die beste methode um mit aurora vertraut zu werden, ist die
eingabe realer beobachtungsergebnisse. vielleicht finden sie in
ihrem logbuch noch aufzeichnungen zurueckliegender aurora-
oeffnungen. versuchen sie es auch mit veroeffentlichten
beobachtungen anderer amateure. reale beobachtungen lassen sehr
schnell eine systematik in der streuzonen-verteilung erkennen.
nachtraegliche untersuchungen ueber zurueckliegende ereignisse
sollten nicht zu sehr zeitlich gemittelt werden. falls sie die
beobachtungsbefunde mehrerer stunden eingeben, erhalten sie nur
ein grobes bild von der dynamik der bandoeffnung. unterteilen sie
die untersuchung, indem sie z.b. fuer jede beobachtungsstunde
eine gesonderte graphik anfertigen. in dieser koennen sie auch
die zeitgleichen beobachtungen anderer stationen beruecksichtigen
, auf diese weise koennen z.b. grossraeumige aurora-
strukturen sichtbar gemacht werden.
halten sie aurora immer auf dem aktuellsten stand, wenn sie
das programm fuer eine echtzeit-untersuchung verwenden (eingabe
von beobachteten stationen). es macht aber keinen sinn, bestimmte
stationen in kurzen zeitabstaenden immer wieder einzugeben. das
selbe gilt fuer bestimmte ballungsgebiete, hier koennen
unterschiedliche stationen aus dem selben qth-feld auftreten.
derartige eingaben wuerden unerwuenschte gewichtungen hervorrufen
(haeufigkeitsschwelle!). dieser einwand gilt auch fuer die
nachtraegliche untersuchung bereits vergangener bandoeffnungen.
versuchen sie durch veraenderung der haeufigkeitsschwelle die
anzahl der angezeigten streuzonen zu minimieren. ueberpruefen sie
die richtigkeit der so ermittelten aurora- und fai-positionen:
vergleichen sie mit den realen antennenrichtungen und
ueberpruefen sie durch die funktion erreichbare grossfelder, ob
die tatsaechlich beobachteten stationen in angekreuzten
grossfeldern liegen (ueberlegen sie bitte, warum diese forderung zu
stellen ist).
vergessen sie nicht, bei einer echtzeit-anwendung von der
funktion aktualisieren gebrauch zu machen.
beachten sie auch bitte den ordner tips. hier liegen
vielleicht noch weitere anregungen vor. ihre eigenen ideen und
anwendungshinweise tragen sie bitte ebenfalls in diesen ordner
ein.
7. vollstaendiger ueberblick ueber die programm-funktionen
----------------------------------------------------------
graphik
europ. und weltw. qth-loc. : wahl der qth-kenner-karte. die
kartendarstellung beeinflusst nicht die eingabe der qth-kenner,
diese koennen wahlweise im europaeischen oder weltweiten system
bezeichnet werden.
lschen: die eintragungen im computer-logbuch werden geloescht,
dabei koennen die karteneintragungen und die liste der qth-kenner
getrennt beruecksichtigt werden.
uhrzeit: ein- und ausblenden der systemzeit.
beob.horizont: ein- und ausblenden des maximalen auffassungsbereiches
fuer aurora- oder fai-regionen in der ionosphaere
(anhaengig von der gewaehlten hoehe, s.u.)
parameter
bezugsort aendern: selbsterklaerend
aurora/fai hoehe: die hoehe der rueckstreuzonen koennen hier
eingestellt werden. die hoehe sollte veraendert werden, falls
eine beobachtung zu keiner loesung fuehrt. hier koennten
besondere bedingungen in der ionosphaere vorliegen: die rueckstreu-
region liegt moeglicherweise hoeher oder tiefer als vermutet.
bitte beachten sie, dass die aenderung der hoehe nur die
nachfolgenden eingaben beeinflussen wird. die bereits vorhandenen
ergebnisse werden nicht umgerechnet.
min.wirkungsgrad: die einstellung des minimalen wirkungsgrades
auf einen hohen wert beinhaltet eine relativ strenge einhaltung
der idealen rueckstreubedingung. dieser wert sollte ueblicherweise
beibehalten werden. falls eine reale beobachtung zu keiner
loesung fuehrt, sollten sie den minimalen wirkungsgrad
erniedrigen.
programm
letzte eingabe loeschen: der zuletzt eingegebene qth-kenner wird
im logbuch und auf der karte geloescht. die ermittelten streuzonen
werden auf den ehemaligen zustand korrigiert.
erreichbare grossfelder: berechnet alle grossfelder, die erreichbar
waeren, wenn alle angezeigten zonen als aktive streuzonen
betrachtet werden. diese funktion wird bei bestimmten
menuebedienungen programmgesteuert beeendet (alarmbox).
verbindung testen: mit dem mauscursor (zeigende hand) wird eine
potentielle gegenstation auf der landkarte angeklickt. aus den
bereits angezeigten streuzonen werden jene besonders gekennzeichnet
, die fuer die angeklickte gegenstation wirksam waeren.
haeuffigkeitsschwelle: zum auswaehlen von schnittzonen. die
angegebene zahl bestimmt, wie oft jede streuzone mindestens als
loesung auftreten muss, bevor sie zur anzeige gebracht wird.
aktualisieren: nur fuer echtzeit-anwendung. veraltete beobachtungen
koennen aus dem logbuch geloescht werden, damit die
kartendarstellung der zeitlichen entwicklung eines aktuellen
aurora- oder fai-ereignisses rechnung traegt.
optionen
uhr stellen: die interne rechneruhr wird gestellt (druecken sie
wahlweise die tasten 'a' oder 'b' auf der tastatur). die
gewaehlte uhrzeit beeinflusst nicht die berechnungen. sie sollten
bei der nachtraeglichen analyse von vergangenen bandoeffnungen
die uhrzeit anpassen, insbesondere falls sie eine hardcopy ihrer
untersuchung veroeffentlichen moechten.
maus-funktion: steuert die funktion der rechten maustaste: 1.
bestimmung der antennenrichtungen und entfernung von rueckstreuzonen
, 2. zum lschen von rueckstreuzonen (die z.b. mit sicherheit
nicht zur beobachtung beitragen), 3. zum manuellen setzen
von streuzonen (fuer studienzwecke im zusammenhang mit der
funktion erreichbare grossfelder - konturlinien)
8. danksagung
-------------
an dieser stelle moechte ich mich bei herrn dr. k.schlegel,
max planck institut fuer aeronomie, fuer die zur verfuegung
gestellte fortran-routine zur berechnung des internationalen
geomagnetischen referenzfeldes (igrf) bedanken. herrn dr.
p.czechowsky, max planck institut fuer aeronomie, danke ich fuer
die interessanten anregungen und diskussionen. aurora wurde durch
seine in [2] angegebenen untersuchungen angeregt.
9. literaturhinweise
--------------------
[1] rueckstreuungen ultrakurzer wellen an feldlinien-orientierten
irregularitaeten
volker grassmann (df5ai), dubus 3/87
[2] analyse von rueckstreubeobachtungen ultrakurzer wellen an
polarlichtern
peter czechowsky, diplomarbeit, max planck institut fuer
aeronomie, 1966
[3] aurora, ein computerprogramm zur analyse von aurora- und fai-
rckstreuungen
volker grassmann (df5ai), dubus 1/88
[4] aurora, a computer program to analyse auroral- and fai-
scattering
volker grassmann (df5ai), dubus 2/88
beachten sie auch bitte folgende veroeffentlichungen:
[5] einfluss der solar-terrestrischen beziehungen auf die
rueckstreuausbreitung im 2-m- und 10-m-band
hermann kochan, cq-dl 6/74, cq-dl 7/74
[6] rueckstreuung von radio-wellen an polarlichtern
peter czechowsky, cq-dl 10/74, cq-dl 11/74
[7] ionospheric scatter by field-aligned irregularities at 144mhz
thomas f. kneisel (k4gfg), qst januar 1982
dem interessierten anwender sei besonders die "dubus -
informationen fuer ukw-amateure" empfohlen. hier findet man
aktuelle beobachtungen und untersuchungen zu zahlreichen
wellenausbreitungs-phaenomenen. dubus wird vierteljaehrlich veroeffentlicht
das jahres-abonnement betraegt 20 dm. bestellungen bei
claus neie, dl7qy, 7181 rudolfsberg 24.
dr. volker grassmann, df5ai
hannoversche str. 103
d-3400 goettingen-weende